Der Rollidog

Alter Hund ? – Na und !

Rollstuhl – Laufgestell – Gehhilfe

Bei dem Rollidog handelt es sich um eine Kombination von Vorrichtungen zur Entlastung und Stabilisierung von gehbehinderten Vierbeinern. Die Vorrichtungen decken in den verschiedensten Variationen einen breiten Einsatzbereich ab.

Der Rollidog wurde entwickelt für Vierbeiner, insbesondere für Hunde mit Krankheitsbildern wie Hüftgelenksdysplasie, gelähmte Hinterläufe (z.B. bei Bandscheibenvorfall oder Dackellähme), aber auch bei schwachen Vorder- und Hinterläufen nach Brüchen oder Verletzungen. Da diese Tiere sich nur noch schwer oder gar nicht mehr selbsttätig fortbewegen können, entlastet der Rollidog gezielt an den problematischen Stellen. Das Tier wird stabilisiert und im Gleichgewicht gehalten, damit es sich wieder ganz der Fortbewegung zuwenden kann.

Das Anlegen aller Vorrichtungen ist ohne Anheben der Läufe des Patienten möglich und lässt sich so auch bei großen und schweren Tieren von einer Person bewerkstelligen. Hüftgurt, Brustgeschirr, Vorder- und Hintergestell lassen sich an allen wichtigen Stellen individuell auf das Tier einstellen, damit ein komfortabler und optimaler Tragekomfort bei dem Tier gewährleistet wird.

Darüber hinaus wird durch die verschiedenen Einstellmöglichkeiten auch eine rückenschonende Haltung des Tierbegleiters ermöglicht, wenn das Tier alleine mit dem Hüftgurt von ihm geführt wird.

Das Vorder- und Hintergestell lässt sich mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug platzsparend zusammenlegen und mit einer Hand transportieren, damit die andere Hand für den Patienten frei ist.

Bequemes Anlegen und hoher Tragekomfort

Der Hüftgurt wird unter dem Bauch durchgezogen und mit einem Schnellverschluss geschlossen. Mittels einer Klemmschnalle wird der optimale Hüftumfang eingestellt. Der Gurt sitzt locker um die Hüfte, so dass er selbst im Liegen nicht einschneidet. Erst bei Benutzung der Trageschlaufe oder wenn das Tier in das Hintergestell mit zwei Schnellverschlüssen eingehangen wird, verringert sich der Umfang des Hüftgurtes zu einem straffen Sitz, um ein Scheuern und Verrutschen zu verhindern. Die gepolsterte Trageschlaufe lässt sich mit Leiterschnallen auf die Größe des Tierbegleiters einstellen.
Das Brustgeschirr wird mir der Öffnung über den Kopf gezogen, der untere Teil zwischen den Vorderläufen durchgezogen und jeweils an der Seite mit Schnellverschlüssen mit dem oberen Teil verbunden. Mittels Leiterschnallen kann der Kopfumfang und der Brustumfang des Geschirrs verstellt werden. Bei Benutzung des Hintergestells wird dieses mit zwei Druckverschlüssen seitlich an dem Brustgeschirr befestigt. Bei zusätzlicher Nutzung des Vordergestells wird das Brustgeschirr mit zwei Schnellverschlüssen eingehangen. Da die Innenseiten des Hüftgurts und des Brustgeschirrs aus Neopren und zum Teil aus Teddystoff gepolstert sind, ist ein hoher Tragekomfort und eine gleichmäßige Kräfteverteilung (ganz besonders im unteren Bereich des Hüftgurtes und im Rückenbereich des Brustgeschirrs) gewährleistet.

Große Bewegungsfreiheit

Da beim Rollidog keinerlei Streben oder sonstige Beeinträchtigungen im Bewegungsbereich des Tieres vorhanden sind, kann sich dieses ungehindert bewegen, was auch weite ausschreitende Schritte mit den betroffenen Hinterläufen ermöglicht. Gerade bei Krankheitsbildern wie Arthrose ist die Animation der Gelenkaktivität bei reduzierter Belastung wichtig für die Beweglichkeit und Schmerztherapie. Da sich keine Schlaufen um die Hinterläufe oder sonstige Haltevorrichtungen am Hinterteil des Tieres befinden, kann dieses ungehindert Kot und Urin absetzen.
Bei Rüden ist eine zusätzliche Aussparung im Genitalbereich des Hüftgurtes vorgesehen.

Optimale Anpassung an Tier und Situation

Auch mit dem angelegten Rollidog können alle Einstellungen am Vorder- und Hintergestell vorgenommen werden.
Es wird jeweils eine stufenlose Einstellung ermöglicht für:
· die Stabilisatorlänge,
· den Winkel zwischen Stabilisator und dem restlichen Hintergestell, wodurch die Position der Räder zu den Hinterläufen bestimmt wird und somit unterschiedliche Entlastungspunkte erwirkt werden,
· die Höhenverstellung der Hüftgurtaufhängung, was den Grad der Entlastung der Hinterläufe bestimmt,
· die Einstellung der Seitenkorrektur, wodurch ein seitliches Ausbrechen bei Tieren mit extremen Gleichgewichtsstörungen verhindert wird.
Außerdem kann in mehreren Stufen die Spurbreite des Rollidogs auf Knopfdruck an äußere Begebenheiten angepasst werden. Auf freier Flur empfiehlt sich ein großer Radstand, damit auch beim Toben und bei rasanten Kurvenfahrten ein Umkippen nahezu unmöglich ist. Bei beengten Verhältnissen, z.B. in Räumen kann die Spur auf ein Minimum verringert werden.

Bei zusätzlicher Verwendung des Vordergestells wird der Stabilisator in die Waagrechte gebracht, die Verstellschraube des Stabilisators herausgedreht und die Gabel entnommen. Anstelle der Gabel wird das Vordergestell in den Stabilisator gesteckt und mit der Verstellschraube fixiert. Die Stabilisatorlänge kann der jeweiligen Länge des Tieres angepasst werden. Auch hier kann mit einer stufenlosen Höhenverstellung der Brustgeschirraufhängung der Grad der Entlastung der Vorderläufe bestimmt werden.

Viele Variationsmöglichkeiten

Als Aufstehhilfe oder für kurze Strecken (z.B. in der Wohnung) kann der Hüftgurt auch alleine mit seiner Trageschlaufe benutzt werden. Außerdem empfiehlt sich die Benutzung des Hüftgurtes, wenn das Tier noch in der Lage ist, sich größtenteils selbständig fortzubewegen und nur streckenweise die Unterstützung durch den Tierhalter benötigt (z.B. im Laufe eines Genesungsprozesses nach einer Operation oder einer Verletzung). Da die Trageschlaufe bei Nichtbenutzung eine große Öffnung bildet, kann bei Bedarf ein schneller Zugriff und damit eine rasche Unterstützung des Patienten erfolgen.
Bei Vorderlaufproblemen kann am Brustgeschirr eine Schlinge angebracht werden, wodurch die Vorderläufe durch den Tierbegleiter entlastet werden können und/oder ein Stolpern verhindert werden kann. Diese Schlinge kann durch Ergänzung einer Stützstange auch zusammen mit dem Hüftgurt benutzt werden, damit Vorder- und Hinterläufe gleichzeitig entlastet werden können.
Bei großen und schweren Tieren kann die Stützstange auch durch Griffe erweitert werden, damit eine Unterstützung des Tieres durch mehrere Helfer erfolgen kann.
Das gleiche gilt auch bei der Benutzung des Brustgeschirrs oder des Hüftgurtes mit jeweils zwei Tragegriffen.
Bei Vierbeinern mit gelähmten Hinterläufen können zusätzlich trichterförmige Hinterlauftaschen verwendet werden. Diese werden um die betroffenen Hinterläufe gelegt und mit einem Reißverschluss geschlossen. Danach werden sie in das Hintergestell mit einem Schnellverschluss eingehangen und können dort stufenlos in der Höhe verstellt werden. Durch die flexible Aufhängung können teilweise gelähmte Tiere die Gehbewegung im Ansatz mitmachen ohne mit den Hinterläufen auf dem Boden zu schleifen.

Geringes Packmaß (angegebene Maße bei Schäferhundgröße)

Ein weiterer Vorteil des Rollidogs ist das einfache Zusammenlegen und das geringe Packmaß. Durch Drücken der beiden Knöpfe zur Spurverstellung können die beiden Radstreben nach innen geklappt werden. Zusätzlich kann der Stabilisators entriegelt und damit zu den Radstreben geschwenkt werden, wodurch das hintere Gestell mit einer Hand transportiert werden kann.
Bei zusätzlicher Benutzung des Vordergestells werden noch die beiden Vorderradstreben eingeklappt. Das Packmaß beträgt 85 x 55 x 30 cm.
Zur weiteren Verringerung des Packmaßes oder zum Reinigen können die Räder des Hintergestells aus dem Gestell entnommen werden. Das Packmaß incl. der herausgenommenen Räder beträgt dann 75 x 55 x 21 cm.
Weder beim Zusammenbau noch beim Zerlegen des Rollidogs wird Werkzeug benötigt.